Stress gilt als Ursache zahlreicher Erkrankungen – sowohl psychische als auch physische. Die Reaktion des Köpers auf Angst, Belastung oder andere äußere Reize ist dieselbe wie noch bei unseren Vorfahren: die Abwehr vermeintlich drohender Gefahr.
Ist der Körper einer solchen Stresssituation ausgesetzt, produziert er Stresshormone: Die Nebenniere schüttet Adrenalin aus, so dass Blutdruck, Blutzucker und Muskelspannung ansteigen. In Verbindung mit Dopamin sorgt das Adrenalin für die Freisetzung sämtlicher verfügbaren Energiereserven – Bei Langzeitstress kommt zusätzlich Cortisol hinzu. Alle diese Reaktionen bremsen andere Körperfunktionen aus – beispielsweise das Immunsystem, das ebenso aus dem Takt gerät, wie die Verdauung und der Stoffwechsel. Die Arbeit des Großhirns wird zugunsten des Stammhirns zurückgestellt. So können Entscheidungen zwar wesentlich schneller gefällt werden, weisen aber eine höhere Fehlerquote auf. Dafür verantwortlich sind Serotonin und Noradrenalin. Der Abbau der Stresshormone und der damit verbundenen körperlichen Anspannung erfolgt durch Bewegung.
Ursprünglich waren Menschen dadurch besser für einen Kampf oder Flucht vor drohender Gefahr gewappnet. Fehlt jedoch diese körperliche Bewegung werden die Stresshormone nicht abgebaut. Heutzutage kommt nach einer Stresssituation oftmals der notwendige Ausgleich zu kurz, so dass die Stresshormone und die Muskelanspannung nicht abgebaut werden. Anhaltender Stress kann das Immunsystem und den Stoffwechsel dauerhaft schädigen oder zu Kopfschmerzen, Verspannungen und Schlafstörungen führen. Daneben können verschiedene psychische Erkrankungen die Folge anhaltender Belastung sein. Um derartige Probleme zu vermeiden, sollte akuter Stress immer durch Phasen der Entspannung ausgeglichen werden.
Das dient nicht nur dem eigenen Wohlbefinden, sondern wirkt sich positiv auf die körperliche und psychische Gesundheit aus. Methoden der Entspannung gibt es verschiedene. Zu den effektivsten zählen: autogenes Training; Atemtherapie; Ausdauertraining; Massagen; Sauna und Wellness.
Doch neben diesen reinen Entspannungsübungen empfehlen sich auch komplexere Techniken, beispielsweise Pilates oder progressive Muskelentspannung. Während Pilates ein ganzheitliches Körpertraining zur Stärkung der Muskulatur ist, hilft progressive Muskelentspannung zudem bei stressbedingten Kopfschmerzen, Reizdarm, Asthma, Angstneurosen oder Bluthochdruck. Erreicht wird diese Zielstellung durch bewusstes An- und Entspannen der Muskulatur. Beide Techniken tragen zur Senkung stressbedingter Muskelspannung und zu verbesserter Körperwahrnehmung bzw. Koordination bei. Außerdem können sie innere Unruhe mindern.
Effektiv zur Bewältigung alltäglichen Stresses ist auch das ursprünglich aus dem alten China stammende Qigong. Diese `Kampfkunst´ verbindet Konzentrations-, Meditations- und Bewegungsübungen und stärkt den Körper ebenso wie die geistige Verfassung.
Übungen, die auf ein optimales Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele ausgerichtet sind, sorgen auch beim Yoga für gezielte Entspannung. Die Wurzeln dieser indischen Tradition liegen im Hinduismus und Buddhismus. Dieser ganzheitliche Ansatz verbessert die körperliche Vitalität und sorgt für innere Gelassenheit. Hierzulande wird Yoga häufig eingesetzt, um Rücken- und Nackenschmerzen, Stress, Bluthochdruck, Übergewicht, Depressionen entgegenzuwirken. Außerdem verbessern sich durch regelmäßige Praxis Haltungsschäden und Konzentrationsstörungen.
Allen diesen Techniken ist eines gemein: nach einer fachgerechten Einführung helfen schon wenige Minuten täglich, um spürbare Effekte zu erzielen.
Weiterhin trägt eine ausgewogene Ernährung viel zum Stressabbau und zur Entspannung bei. Dafür benötigt der Körper in erster Linie ausreichend Vitamine und Mineralstoffe. Unter den Vitaminen sind alle B- Vitamine sowie Vitamin C und E dafür verantwortlich, dass Stress abgebaut wird – ebenso wie Magnesium, Kalium und Calcium.