Wenn jedes morgendliche Aufstehen zur Qual wird, die Gedanken im Kopf Karussel fahren, der Körper nicht mehr zur Ruhe kommen kann, so dass ein erholsamer Schlaf unmöglich wird und die Bewältigung des Alltags eine unüberwindliche Hürde zu sein scheint, dann heißt die Diagnose oft Burnout.
Durch die Komplexität unseres Berufsalltags ist immer mehr Schnelligkeit und koordiniertes Planen der gleichzeitig anfallenden Anforderungen gefragt. Die Technik macht es theoretisch möglich, viele – zu viele – Dinge gleichzeitig zu erledigen. Da ist es nicht verwunderlich, wenn so manch einer seine eigenen Grenzen überschreiten muss um mithalten zu können in einer Welt der ständigen Präsenzmöglichkeit.
Selbst die Freizeitgestaltung ist oft geprägt von Terminen und Leistungsdruck. So manch einem fällt es zunehmend schwerer, seine arbeitsfreie Zeit so zu verbringen, dass es zu wirklicher Erholung und Erfüllung kommt.
Schwächen zuzugeben im Berufsalltag, sei es im Büro, auf der Baustelle, im Haushalt oder im Sportverein gilt noch immer als verweichlichte Reaktion auf Anforderungen.
Die psychsomatischen Kliniken sind voll mit Patienten, die dem Druck ihres Alltags nicht mehr gewachsen sind. Und die Patienten werden immer jünger. Nicht nur Menschen, die schon viele Jahre im Berufsleben stehen sind den immens hohen Anforderungen nicht mehr gewachsen, sondern auch schon sehr junge Patienten müssen lernen, eine Balance zu finden zwischen ihren Fähigkeiten und den Ansprüchen ihrer Umwelt.
Aber es muss nicht erst so weit kommen:
Es gibt Präventionsmaßnahmen, die verhindern können, dass ein Mensch in den Strudel der Überforderung gerät.
Krankenkassen bieten sogar online einen Burnout Coach an. Hier kann der gestresste Mensch bequem von zuhause aus in einzelnen Schritten lernen, was ihm gut tut und wo seine Stressfaktoren liegen.
Möglichst frühzeitig sollte sich ein vom Burnout Bedrohter Hilfe holen.
Private Entspannungsmanager sowie Volkshochschiulen bieten dazu Hilfen an.
Das Wichtigste dabei ist zu erkennen, dass es ohne Hilfe von außen kein Entrinnen gibt aus der Spirale der Überlastung.
Ist dieser erste Schritt zur Einsicht getan, kann durch das Führen intensiver Gespräche mit einem Coach heraus gefiltert werden, wo das jeweilige Problem liegt. Was im Alltag eine Bedrohung darzustellen scheint, ist hier Voraussetzung für eine erfolgreiche Prävention: sich öffnen und auf Hilfe vertrauen. Der Coach hat das aktive Zuhören gelernt und reflektiert gemeinsam mit dem Ratsuchenden kritische Verhaltensweisen, die den Alltag erschweren.
Den Tag besser zu strukturieren und so mit mehr Gelassenheit die zu bewältigenden Aufgaben sehen zu können sind wichtige Bausteine beim Präventionstraining.
Nicht nur die Vielzahl der Aufgaben lassen den Stresspegel steigen, sondern vor allem der Umgang mit den Anforderungen. Schnell hat man sich verzettelt, wenn zu viele Aufgaben gleichzeitig gestellt werden. Unterbrechnungen bei einer einmal begonnenen Arbeit tragen mit dazu bei, dass das Gefühl entsteht, niemals mit dem Arbeitspensum fertig zu werden.
Auch Entspannungsübungen können zu der gewünschten inneren Harmonie führen, die die neu gelernten Strukturen für die Tagesbewältigung abrundet.
“Das Wichtigste zuerst” ist eine der Devisen beim Präventionstraining. Nebensächliches auch als solches betrachten, und den Mut haben, Dinge mal liegen zu lassen, klare Abgrenzung gegenüber den Erwartungen der Mitmenschen – das zu vermitteln sind die Ziele eines Coaches.